Unterwegs auf dem Bohnenberger Geschichtsweg
Was Sie erwartet
Der ehemalige Vorposten für die Erschließung des Urwalds der Calwer Grafen entwickelte sich als Kirchen-, Kloster- und Schulstandort. Die umliegende Bevölkerung musste immer längere Wege in Kauf nehmen und die entstehenden Gasthäuser wurden zusehends zu „Discountern“ für ihre Bedürfnisse. Während die württembergischen Hirschwirte oft Barbiere und Wundärzte waren, versahen die Ochsenwirte meist gleichzeitig das edelmännische Schuldheißen-Amt. Die letzten Dorfadeligen waren bis 1759 die im Altburger Schloss residierenden Herren von Bouwinghausen als Obervögte. 1784 kam Pfarrer Gottlieb Christoph Bohnenberger aus Simmozheim nach Altburg, wo er trotz ausgedehntem Kirchensprengel für sein Hobby, der Erzeugung und Speicherung von elektrischem Strom, Zeit fand. Sohn Friedrich machte während seiner Vikariatszeit bei ihm Land- und Sternbeobachtungen. Dafür stand im „Hirschwirtsgarten“ ein Gartenhaus zur Verfügung, das im Volksmund als „Sternwarte“ bezeichnet wird. Der Pfarrerssohn startete eine steile Karriere als Professor für Mathematik, Physik und Astronomie in Tübingen. Das von ihm geschaffene exakte Kartenwerk und seine Erfindungen können als Grundlage für die Entwicklung des Geo-Positionierungs-Systems (GPS) angesehen werden. Dies wird im 2019 geschaffenen Showroom im Altburger Rathaus vertieft.