Gerbersauer Lesesommer: Schüler-Geschichten
Veranstaltungsdetails
Seine Erlebnisse und Erfahrungen mit Schule haben Hermann Hesse lebenslang beschäftigt und wurden so zum Gegenstand seines Schreibens. Deshalb verwundert es auch nicht, dass seine letzte, im Alter von 70 Jahren geschriebene „Gerbersauer Erzählung“ ein erregendes Schulerlebnis schildert, dass er zwölfjährig an der Calwer Lateinschule erlebte.
Lesung: Martina Volkmann und Florian Ahlborn
Musik: Steffen Haß (Saxophon) und Volker Hill (Klavier)
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Beim "Gerbersauer Lesesommer" werden die Erzählungen Hermann Hesses gelesen, die einen Bezug zu seiner Geburts- und Heimatstadt Calw und ihrer Umgebung haben. In diesen Erzählungen gab er der Stadt meist den poetischen Namen "Gerbersau" - die Aue der Gerber -, in Erinnerung an die Gerber, die früher am Ufer der Nagold ihrem Handwerk nachgingen.
Hermann Hesse wurde am 2. Juli 1877 in dem Fachwerkhaus geboren, das am Calwer Marktplatz gegenüber vom Rathaus steht, und verbrachte hier seine ersten vier Lebensjahre. Seine Eltern und Großeltern arbeiteten für die Basler Mission und waren von dieser nach Calw geschickt worden, um hier den christlichen "Calwer Verlagsverein" zu leiten, der u.a. Schriften für die Mission verlegte. Als Hermann Hesse vier Jahre war, wurde sein Vater als Lehrer in die Basler Missionszentrale berufen, worauf er mit der Familie für fünf Jahre nach Basel zog. Mit neun Jahren kehrte er 1886 aber nach Calw zurück, da sein Vater wieder in den Verlag wechselte. Die folgenden neun Jahre lebte er dann größtenteils in Calw. In dieser Zeit lernte er die Stadt mit all ihren Winkeln und Gassen und ihren Menschen und Schicksalen kennen. Aus diesen Erlebnissen und Erfahrungen schöpfte er den Stoff für seine "Gerbersauer Erzählungen".