Wildes Tal und aussichtsreiche Höhe
Mittel
Diese Rundwanderung führt den Wanderer von Calw aus ins klösterliche Hirsau und durch das urwüchsige und wildromantische Schweinbachtal nach Altburg. Über Alzenberg führt die Wanderung zurück nach Calw.
Details der Tour
Empfohlene Jahreszeit
- J
- F
- M
- A
- M
- J
- J
- A
- S
- O
- N
- D
Besonderheiten der Tour
Aussichtsreich / Geologische Highlights / Kulturelle Highlights
Wegebeschaffenheit
Beschreibung
Wegbeschreibung
Folgen Sie den Wegweiserstandorten des Schwarzwaldvereins: Calwer Markt, Unteres Ledereck, Schinderbach, Altburger Weg, Hirsau, Brudersteige, Schweinbachtal, Steinernes Brückle, Kirchweg, Altburg, Bäckergässle, Wurstbrunnenbach, Stadtgarten, Calwer Markt
Start- und Zielpunkt unserer Tour ist der von urigen Fachwerkhäusern gesäumte Marktplatz in Calw. Mitten im Herzen der Hermann-Hesse-Stadt reihen sich einladende Cafés und Restaurants aneinander, wo wir nach unserer Wanderung gemütlich einkehren können.
Wir starten unsere Wanderung und gehen durch die Lederstraße stadtauswärts. Am Kaufland halten wir uns links, überqueren die Straße und kommen so auf den Hirsauer Wiesenweg. Wir folgen nun der schwarz/roten Raute in den Wald hinein und gewinnen schon bald Schritt für Schritt an Höhe. Nach einem kurzen, alpinartigen Pfad gelangen wir auf einen breiten Forstweg, der uns sanft bergab in Richtung Hirsau führt. Einen Blick auf die klösterliche Gemeinde mit seinen mittelalterlichen Ruinen können wir jetzt schon erhaschen. Hinter einem Pavillon mit Rastmöglichkeit, schlängelt sich ein schmaler Pfad hinunter. Auf ihm gelangen wir nach Hirsau und so zu der bekannten Klosteranlage St. Peter und Paul.
Das ehemalige Benediktinerkloster war im 11. und 12. Jahrhundert das bedeutendste deutsche Reformkloster nördlich der Alpen, das jedoch im Jahre 1692 bei heftigen Gefechten gegen die französischen Truppen teilweise stark zerstört wurde. Wir betreten durch das Untere Tor das frei zugängliche Gelände und schnell wird uns klar, dass wir hier für einige Zeit verweilen wollen. Es offenbaren sich uns baugeschichtlich hochbedeutende Ruinenanlagen mit Relikten aus verschiedenen Baustilen: die romanische Säulenbasilika, die einst die größte romanische Kirche Südwestdeutschlands war und die Ruine eines Renaissanceschlosses, wo sich die bis 1989 von Ludwig Uhland besungene Ulme befand. Über den gotischen Kreuzgang hinweg ragt die unversehrt gebliebene spätgotische Marienkapelle empor. Seit 2007 ist das Klosterareal Kulisse des „Calwer Klostersommer in Hirsau“, bei dem große Namen und anspruchsvolle Produktionen begeistern. Nicht verpassen sollten wir in Hirsau das Klostermuseum. Hier können wir in die mittelalterliche Kunstgeschichte Hirsaus eintauchen und erleben den Klosterort als ehemaligen Mittelpunkt benediktinischer Reformen in Deutschland. Es ist so viel Interessantes und Schönes was der Luftkurort zu bieten hat, doch wollen wir uns wieder aufmachen, um weiter die herrliche Natur zu erkunden.
Wir verlassen durch das Obere Tor schließlich die Klosteranlage, überqueren die Straße und gelangen, wenn wir nun der blauen Raute folgen, durch den Ortsteil Bärental zum Wildgehege, wo wir Rotwild beim Äsen beobachten können. An einer Firma vorbei, treffen wir an eine Weggabelung, an der wir die Möglichkeit nach rechts wählen und uns nun von der gelben Raute den Weg weisen lassen. Es geht leicht talaufwärts und mit Passieren des letzten Hauses verengt sich der Weg, der uns schließlich in die sanfte Stille des Waldes geleitet. An einem Brunnen können wir noch rasten, bevor wir weiter in das wildromantische Schweinbachtal eintauchen.
Für einen kurzen Abschnitt verläuft unsere Wanderung noch auf breitem Wege, doch dann, mit Überqueren einer Brücke tut sich uns ein abenteuerlicher, fast unscheinbarer Pfad auf. Schon auf den ersten Metern fällt es unserem Auge nicht leicht, sich auf den Weg zu konzentrieren, zu interessant und zum Erkunden einladend präsentiert sich die Natur um uns herum. Wir passieren knorrige, alte Bäume eines Mischwalds, die entlang des verträumt plätschernden Bachlaufs angenehmen Schatten verbreiten, und gehen über Wurzeln und moosbewachsene Steine. Schmale Brücken und Stege lassen uns mehrmals die Bachseite wechseln. Angetan von der prächtigen Naturlandschaft merken wir daher kaum, dass wir Schritt für Schritt an Höhe gewinnen und bald schon wieder das Tal verlassen.
So gelangen wir wieder auf einen breiteren Weg und biegen am Wegweiser „Steinernes Brückle“ nach links ab. Nun gehen wir auf dem Kirchweg steil bergauf, treten wenige Meter später aus dem Wald heraus und können dabei schon die ersten Häuser von Altburg erkennen. Bald darauf erreichen wir die Ortschaft, wandern auf der Schwarzwaldstraße bergab und wenden uns dann nach links. Wir biegen nach rechts ab und gelangen über die Theodor Dierlamm Straße zum Bauernhausmuseum. In dem 1813 errichteten Gebäude können wir sehen, wie ein Bauernhaus des Calwer Waldes mit Wohnteil, Stall und Scheuer um die Jahrhundertwende eingerichtet war. Zudem sind einige historische Geräte der Haus- und Feldarbeit ausgestellt. Führungen finden von April bis Oktober statt, immer jeden 1. Sonntag im Monat von 14 – 17 Uhr. Nach dem Museumsbesuch bietet sich eine Besichtigung der Martinskirche an. Der älteste Teil der ehemaligen Wehrkirche mit ihren mittelalterlichen Deckengemälden ist der Turm aus dem 12. Jahrhundert.
Schließlich folgen wir der gelben Raute aus Altburg hinaus und können über eine weite Blumenwiese hinweg nach Calw, auf das Nagoldtal und auf die gegenüberliegende Gäuseite blicken. Wir gehen weiter gemütlich bergab, passieren einen Friedhof und rechtsseitig die Ortschaft Alzenberg. Kurz bevor wir Calw erreichen, wandern wir nochmals auf einem von dicht stehenden Bäumen gesäumten Pfad, ehe wir auf eine Asphaltstraße gelangen, die uns durch den Calwer Stadtwald in die Vorstadt führt. Bald darauf kehren wir an unseren Ausgangspunkt zurück, und können die Wanderung in einer der einladenden Gaststätten ausklingen lassen.